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Wie alles anfing

Klootschießerverein Esenshamm e. V.
Wir Esenshammer sind immer besonders tüchtig mit der Klootkugel gewesen und haben auch dann unseren Mann gestanden, wenn es darum ging, die Geselligkeit und das dörfliche Gemeinschaftsleben zu pflegen.

Leider haben wir es mit der Bewahrung unserer eigenen Vereinsgeschichte nie so ernst gesehen. Nicht einmal über die Gründung eines Klootschießervereins steht irgend etwas zu Buche - nur mündlich überliefert ist, dass in den ersten Januarwochen 1904 die Gründung erfolgte. Aber das ist nur der Zeitpunkt, ab dem es eine feste Vereinsstruktur mit Vorstand und allem Drum und Dran gibt. Das Klootschießen in Esenshamm ist bedeutend älter. So liegen uns Zeitungsartikel aus der Butjenter Zeitung von 1883 vor, wo bereits eine Esenshammer Mannschaft gegen Hartwarden ins Feld zog. Da in dem Zeitungsartikel steht "Die Esenshammer schickten 4 ihrer Werfer" kann man davon ausgehen, daß es schon damals mehr als diese 4 Werfer gab. Namentlich immer wieder Erwähnung findet auch in dieser Zeit ein gewisser F.Spark, ein Ausnahmewerfer, den die Esenshammer auch immer wieder für die Feldkämpfe Butjadinger- und Stadland contra Jeverland abstellten, eben genau diese Kräftemessen, von Hinrich Dunkhase ins Leben gerufen, die später zur Gründung des Friesischen Klootschießerverbandes führten. Auch die Tatsache, daß kleine Ortschaften wie Düddingen, Abbehausergroden, Hammelwardermoor, Strohausen oder Sarve schon damals Klootschießer-Delegationen abstellten, läßt in Esenshamm eine etwas größere Klootschießergemeinde vermuten. Treffpunkt war damals der Gastwirt Borchers.
Eine genauere Recherche gestaltet sich schwer, denn es gibt aus dieser Zeit nur äußerst wenige schriftliche Überlieferungen.

Überliefert ist aber, daß der damals aufstrebende Klootschießerverein im ersten Weltkrieg den Großteil seiner Mitglieder verlor. Unter den 44 Gefallenen der Gemeinde Esenshamm (Quelle: Butjadinger Zeitung vom 06.02.1918) sollen sich 16 aktive Klootschießer befunden haben, während andere Vereine wie der KV Nordenham-Nord bereits im Frühjahr 1919 mit Auswahlwerfen begannen um den Sport wiederzubeleben, ist es in Esenshamm erst 1920 wieder zu ersten Wettkämpfen gekommen.

In der langen Geschichte des Vereins nahmen die Feldkämpfe zwischen Esenshamm und Kleinensiel immer einen ganz besonderen Rang ein. Vor dem 1.Weltkrieg und zwischen den Kriegen gehörten diese Begegnungen zu den Höhepunkten. Sie wurden hauptsächlich als Feldkampf mit der Klootkugel ausgetragen, hin und wieder aber, bei schlechteren Bedingungen, auch als "Feldboßeln" mit der Weideboßel. Bereits in den 60er-Jahren wandte sich das Interesse immer mehr dem Boßeln zu und auch die vereinsinternen Kräftemessen gegen Kleinensiel wurden immer öfter auf der Straße ausgetragen. So fand leider der letzte Feldkampf in den 80er-Jahren statt. Es gibt aber Überlegungen in naher Zukunft wieder einmal einen Feldkampf auszutragen.

Nach 1945 dann waren die Esenshammer mit die Ersten, die ihre Bahnweiserfahne wieder in den Wind reckten, die das dörfliche Gemeinschaftswesen wieder zu neuer Blüte brachten, die aber auch vor großen Gegnern keine Angst hatten.
Fritz Sommer, von 1931 bis 1962 und von 1966 bis 1968 ein nimmermüder Vereinsvorsitzender, trommelte ohne Unterlass, drückte seinen jungen Leuten immer wieder die Kugel in die Hand und war dabei selbst das beste Vorbild. Und weil Fritz Sommer in seiner Arbeit Erfolge hatte, scheute er sich nicht, gelegentlich auch mal ziemlich lauthals zu verkünden, dass gegen die Esenshammer nun kein Kraut mehr gewachsen sei: „Wer will uns wohl schlagen?“ meinte Fritz, als seine Mannschaft mit Hilfe der beiden Länderkampferfahrenen Werfer Jan Oeltjen und Heini Bahlmann (Länderkampf 1937) alle anderen Butjenter Vereinsmannschaften besiegt hatte. Anfang der 50er Jahre kam es dann zum Höhepunkt in der Zeteler Marsch. Die Esenshammer warfen gegen die Friesische Wehde und verloren nur knapp mit 24 Metern. Für die Esenshammer warfen: Jan Oeltjen, Heini Bahlmann, Hans Helms, Harry Barre, Fritz Sommer, Gerd Bolte und Heino Hattermann. Bahnweiser war Gerhard Wulf.
Seit Anfang der 60er Jahre rückte dann immer mehr das Boßeln in den Vordergrund und auch im Boßeln haben wir schon beachtliche Erfolge zu vermelden. So konnten wir bereits 1963 den Kreismeistertitel erlangen, ein Jahr später verfehlte man die Titelverteidigung nur knapp. Mit den in den Klootschießerverein Esenshamm gewechselten Rodenkirchener Klootschießern kam ab 1973 noch einmal neuer Schwung herein.

1977 kam es zur Gründung der Frauensparte. Seitdem boßeln unsere Frauen mit viel Erfolg in der Kreis-, Bezirks- und Verbandsliga - ein Jahr lang sogar in der Landesliga. Im Jahr 2000 mussten wir leider in die Bezirksliga absteigen, haben uns aber schon wieder bis in die Verbandsliga zurückgekämpft. Nach der Auflösung der Verbandsliga boßeln unsere Frauen heute in der Bezirksliga Süd-Ost, der zweithöchsten Klasse.

Dagegen möchte unsere Männer-Mannschaft seit langen Jahren in die Bezirksklasse Süd-Ost aufsteigen. Nach vielen Versuchen, bei denen wir oftmals haarscharf bei den Aufstiegsspielen scheiterten wollen wir es diese Saison erneut versuchen.

1987 wurde die weibliche Jugend D Landes- und Verbandsmeister mit der Mannschaft Nadja Kranz, Kerstin Meljes, Sandra Ottensmeier, Tina Meljes, Kerstin Paradies, Sandra Witte, Betreuer waren Birgit Nordbruch und Heiko Kuhlmann.

Erst 1991 konnte übrigens mit einem großen Festakt die erste Vereinsfahne geweiht werden, vorher wehten nur die schlichten Bahnweiserfahnen im Wind.

In den Einzelwettbewerben stellen wir Jahr für Jahr Titelträger bei den Landes- und den Verbandsmeisterschaften. Die Jugendarbeit wird beim KV Esenshamm seit langen Jahren sehr ernst genommen, kaum eine Mannschaft bringt so viele Jugendliche auf die Straße und was wohl ebenso wichtig ist, wir stellen die größte Klootschießer-Fraktion im Jugendbereich. So errang Jonas Schüler im Jahr 2016 2 Gold- und eine Silbermedaille bei der Klootschießer-EM in den Niederlanden.

Seit 2014 ist Ralf Enno Müller 1. Vorsitzender. Den Verein führten davor:

1904 - 1921 Eilert Harbers
1921 - 1931 Anton Sanders
1931 - 1962 Fritz Sommer senior
1962 - 1966 Fritz Sommer junior
1966 - 1968 Fritz Sommer senior
1968 - 1987 Ummo Wemken
1987 - 2005 Heinz Hartmann
2005 - 2014 Gustav Ottensmeier
2014- heute Ralf Enno Müller

Dies alles belegt die Kontinuität der Nachwuchsförderung im Verein!